Kärnten: Ein Traumschiff am Wörthersee?

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Artikel von August 2018

Wer mitten im Sommer an einem Samstag Urlaub buchen und schon am Dienstag darauf wegfahren möchte, darf eigentlich nicht viel erwarten. Selbst wenn die Reise nicht über die Grenzen des eigenen Landes hinausgehen. Umso positiver überrascht war ich, als ich im August 2018 meiner Anker im Veldener Traumschiff direkt am Wörthersee lichtete. Sicherheitshalber hatte ich vorerst nur eine Woche gebucht – man weiß ja schließlich nie, was der unbekannte Herr am anderen Ende der Leitung darunter versteht, wenn er sagt, die Zimmer sind modern renoviert und „wir sind direkt am See“. Vielreisende wissen, wie viel Interpretationsspielraum jedes einzelne dieser Adjektive zulässt. Umso erfreulicher war der erste Eindruck bei meiner Ankunft.

 

Super Lage direkt am Wörthersee

Das Veldener Traumschiff liegt direkt am Seecorso zirka 10 Gehminuten vom Zentrum entfernt, irgendwo zwischen dem Yachthafen und dem berühmten Schlosshotel, indem sich die Schönen, Reichen, Stars und Sternchen die Klinke in die Hand geben. Es geht aber auch mit ein wenig mehr Understatement, womit wir gedanklich wieder zum Veldener Traumschiff zurück segeln. Das Hotel liegt tatsächlich direkt am See, zentrumsnahe, aber nicht mittendrin. So zog der übliche Touristen,- und Veranstaltungstross in der Hochsaison zum größten Teil unbemerkt an mir vorüber und trotzdem hatte ich während des Frühstücks einen traumhaften Ausblick auf die Veldener Bucht.

 

 

Allwetterterrasse mit Seeblick

Stellt euch vor, ihr geht morgens noch ein bisschen verschlafen zum Frühstück, nehmt auf der gemütlichen Seeterrasse Platz und das Erste was ihr seht, ist der türkisfarbene Wörthersee. Das Erste was ihr hört, ist das fröhliche Schnattern der Enten und der Haubentaucher, die direkt vor dem Frühstücksplatz im Wasser plantschen. Dazu kommt die Stimme von Traumschiff-Kapitain Heinz, der seine Hotelgäste morgens gerne persönlich begrüßt und sich nach dem werten Befinden erkundigt: „Guten Morgen. Alles in Ordnung? Wunderbar, das freut mich. Weiter so.“

Schnell stehen auch Kaffee und die gewünschte Eierspeise mit Schinken am Tisch. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Tanja, Josef und die gesamte Service-Crew, die den Gästen flink und freundlich jeden Morgen einen entspannten Start in den Tag ermöglichen. Die Terrasse wurde übrigens im Jahr 2010 zur schönsten Outdoor- und Seeterrasse Europas gekürt, wie auf der Traumschiff-Webseite geschrieben steht.

 

Küche & Frühstück

Die Speisen können sich die Gäste am Buffet selbst zusammenstellen. Es gibt Käse, Schinken, verschiedene Marmeladen, Honig, Cerealien, Joghurt, Fruchtsalat, geschnittene Tomaten und Salatgurken, Brot, Croissants, Apfel,- und Orangensaft (nicht frisch gepresst) und Frühstückseier. Zusätzlich kann man sich eine Eierspeise nach Wunsch bestellen. Alles in allem wird es dem Standard gerecht. Besonders gefällt mir der Langschläferbonus: Wer will, kann im Veldener Traumschiff nämlich bis 12 Uhr frühstücken. Zusätzlich bietet das Haus einen öffentlichen Restaurantbetrieb, indem a la carte gegessen werden kann. 

 

 

Ambiente

Die schöne Holzterrasse wurde inklusive Bar direkt über den Wörthersee gebaut und ist vollständig überdacht. So ist man bei Schlechtwetter geschützt und hat bei Hitze einen gut durchlüfteten Schattenplatz. Wenn die großzügigen Glasfronten geöffnet sind, fühlt es sich tatsächlich wie auf einem Schiff an.

„Früher war das ein Platz mit ein paar Gartenstühlen, aber Plastiksessel sind so gar nicht meines“, plaudert Hotel-Chef Heinz von seinen Anfängen, nachdem er das ehemalige Sporthotel Berger vor rund 12 Jahren übernommen hatte. Überhaupt wird hier viel wert auf ein edles Ambiente gelegt, dazu zählen weiße Tischdecken mit dunkelblauen Überdecken, helle Sitzpölster auf den Rattanstühlen sowie hochwertige Servietten mit Traumschiff-Logo und Besteckeinschub. Über jedem Stuhl hängt eine kuschelige Decke, falls es ein bisschen kühler wird.

So schön der Außenbereich auch ist, bei der Innenausstattung des Veldener Traumschiffes gibt es aus meiner Sicht noch Luft nach oben. Hier ist alles ziemlich zusammengewürfelt. Direkt beim Eingang steht eine Johann Strauß Figur, die mir als Wienerin natürlich sofort aufgefallen ist. Ein großer Kristallschwan thront auf einer Anrichte. Vielleicht handelt es sich hier noch um die Handschrift des Vorbesitzers. Der innere Essbereich wirkt für meine Verhältnisse etwas schwer: dunkles Holz, dunkle Sitzmöbel, dunkler Teppich – so wie man vor einigen Jahren eben eingerichtet hat.  

„Wir wollen schon länger umbauen, es fehlen uns aber noch ein paar Genehmigungen“, erzählt Heinz und bis dahin macht man eben das Beste aus dem, was da ist. Die rustikale Grundausstattung mit dem dunklen Holz wurde mit Rattan-Stühlen und hellen Sitzkissen wie schon im Außenbereich aufgepeppt, dazu kommen die weißen Tischdecken und Stoffservietten, die zu hübschen Schwänen gefaltet sind.

Abgetrennt vom Essbereich befindet sich ein Raum mit hellen Ledergarnituren und Flokati-Teppichen. Für Gemütlichkeit sorgen weiße, blaue und lila Pölster. In eine Spiegelwand sind der Schriftzug „Dancing Room“ und ein Tanzpaar integriert – ein bisschen sieht es aus wie eine Hommage an „Dirty Dancing“, den Kultfilm der 1980er-Jahre, obwohl das restliche Interieur eher im Kontrast dazu steht. Ich mag diesen Raum dennoch. Er ist hell, freundlich und die Fensterfronten lassen sich vollständig öffnen, so dass es wie der verlängerter Arm eines Wohnzimmers wirkt.

 

 

Zimmer im Veldener Traumschiff

Der Weg zu den Zimmern vermittelt mir durch die Natursteineinsätze in den Wänden mehr Harmonie als es im unteren Innenbereich der Fall ist. Einige Bilder an den Wänden erzählen vom Vorbesitzer und früheren Zeiten. Mir persönlich gefällt es sehr gut, wenn die Geschichte eines Hauses auf diese Weise integriert wird. Mein Einzelzimmer war hell, modern, mit einem breiten Polsterbett (das superbequem war) und Flat-TV an der Wand. Ein kleiner weißer Lackschreibtisch und der dazu passende Schrank mit Spiegeltür boten genügend Platz um den üblichen technischen Schnick-Schnack, den ich im Urlaub mitschleppe und meine Garderobe zu verstauen. Das Bad mit Dusche und WC konnte mit einer Schiebetür vom Schlafbereich getrennt werden und war schön hergerichtet, was mir persönlich im Urlaub ein besonderes Anliegen ist. Direkt vom Zimmer aus gab es eine Glastür mit Rolladen von der aus ein kleiner Weg zur Gemeinschaftsterrasse mit Blick auf den Wörthersee führt. Das perfekte Plätzchen um am späten Nachmittag noch ein paar Seiten meiner Urlaubslektüre zu lesen. Der kleine Gartenweg ist ebenfalls sehr hübsch hergerichtet und die Rosenbäumchen werden in der Früh meist von der Chef-Mutter gegossen.

Über die anderen Zimmer kann ich natürlich nichts sagen, aber meines mochte ich.

 

Bademöglichkeit

Kleines Manko: Es gibt keinen eigenen Strandbereich direkt beim Hotel. Zwar ist gleich daneben ein öffentlicher Seezugang, allerdings ohne Steg und Liegefläche. Direkt von der Strasse aus baden zu gehen, ist nicht so meines, aber die öffentlichen Strandbäder sind gut zu Fuß erreichbar.  

Mein persönlicher Geheimtipp: Mit ein bisschen Glück ergattert ihr noch ein Plätzchen am Badesteg vom nahegelegenen Hotel Leopold. Dort dürfen gegen eine kleine Gebühr auch Nicht-Hotelgäste rein, wenn nicht alles belegt ist.

„Warum gibt es neben dem Traumschiff eigentlich keinen Steg?“ frage ich Heinz und einmal mehr geht es um die Auflagen, mit denen wohl jeder in der Tourismusbranche bereits Bekanntschaft gemacht hat. So darf in der Veldener Bucht etwa nur eine bestimmte Anzahl an Stegen in den Wörthersee führen und wenn man einen neuen bauen möchte, muss man warten, bis ein anderer wegkommt. Dann gibt es natürlich viele Anwärter und es kommt darauf an, wer den Zuschlag erhält. Das Veldener Traumschiff muss vorerst eben mit anderen Vorteilen punkten, wobei wir wieder bei der Allwetter-Seeterrasse, dem freundlichen Service und den tollen Gastgebern Hedi und Heinz sind. 

 

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: auf diesem Bild ist Heinz nicht mit Hedi zu sehen, sondern mit mir bei der Verabschiedung ;-).

 

Fazit

Eine Woche Velden am Wörthersee hatte ich gebucht, dann noch eine Woche verlängert. Die Crew hat dafür gesorgt, dass ich mich auch 2 Wochen wohl lang gefühlt habe und auch das Feedback der anderen Gäste, mit denen ich mich zwischendurch unterhalten konnte, klang ähnlich. Kein Wunder, denn im Veldener Traumschiff bekommt man laufend motivierende Sprüche wie: „Super, großartig und weiter so,“ zu hören. Das versetzt nicht nur Gäste automatisch in Hochstimmung, sondern spornt auch das Team an, von dem ebenfalls die richtige Einstellung verlangt wird:

„Wer den Job nicht mit Leidenschaft macht, passt nicht hierher“, gibt Heinz klar zu verstehen und die Mitarbeiter scheinen diese Anforderungen zu erfüllen. Einige von ihnen sind seit Jahren im Team, so auch Kellner Josef: „Die Arbeit und die Gäste sind mein Leben,“ erzählt er mir ohne auch nur eine Minute zu zögern. Ganz ehrlich: Wie oft hört man das von Tourismus-Fachkräften, wenn sie nicht gerade ihr eigener Boss sind? Und dieses Statement war bestimmt nicht auswendig gelernt, sondern kam von Herzen. 

 

bild-content Faktencheck auf einen Blick (August 2018)

PLUSPUNKTE:

  • Restaurant (a la carte) / Bar (in,- und outdoor): Kann ich nicht beurteilen, da ich auswärts gegessen habe
  • Tolle Allwetter-Seeterrasse
  • Parkplätze inbegriffen
  • Haustiere erlaubt 
  • Service / Personal sehr freundlich und hilfsbereit 
  • Mein Einzelzimmer: hell, freundlich, sehr sauber 
  • Alles in allem ein gutes Preis / Leistungsverhältnis

 

OPTIMIERUNGSPOTENTIALE:

  • Kein eigener Badebereich direkt beim Hotel
  • WLAN ist zwar inklusive (hat aber nur im Restaurantbereich und auf der Terrasse funktioniert, nicht aber bei mir im Zimmer)

 

Mehr Infos gibt´s auf der Webseite Veldener Traumschiff 

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