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Budapest, ich bin da! Viel Zeit habe ich diesmal leider nicht für dich, also lass uns die gemeinsamen Tage richtig gut nutzen. Kettenbrücke, Fischerbastei, Burgpaläste, Parlamentsgebäude – all das muss vorerst warten. Jetzt geht es nämlich durch das jüdische Viertel, also den VII. Bezirk auf der Pester Stadtseite. Dazu muss man wissen, dass Budapest durch die Donau in die zwei Teile Buda und Pest geteilt ist, die vor ihrer Vereinigung im Jahr 1873 eigenständige Städte waren.
Ich schlendere also durch das Judenviertel oder auch Erzsébetváros (deutsch -> Elisabethstadt), wie der VII genannt wird. Es riecht nach Essen, Gewürzen, Bier, alten Mauern und teilweise ein bisschen modrig. Mit jedem Schritt tauche ich mehr in die Welt zwischen Ghetto-Vergangenheit, Shabby-Chic und hippen Lokalen ein.
Zwischen Prachtstraße und Ruinenbars
Von der Königstraße (ungarisch -> Király utca) biege ich in die Dob Street (ungarisch -> Dob u.) ein. An der Király utca und im Umkreis siedelten sich ab 1793 immer mehr Juden an. Lange Zeit galt die Straße über die Elisabethstadt hinaus als Hauptschlagader der Gegend. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm die breitere Andrássy-Straße (Andrássy út) die Hauptrolle auf der Pester Stadtseite. Der berühmte Boulevard verbindet die Innenstadt mit dem Heldenplatz und dem Stadtwäldchen, vorbei an prunkvollen Palästen, der Budapester Oper (Andrássy út 22) und edlen Luxusgeschäften. Für all das ist während meines kurzen Budapest-Trips keine Zeit, aber ich komme wieder – so viel steht schon jetzt fest.
Shabby Chic statt Luxuswelt – willkommen im Budapester Judenviertel
Weniger glamourös, dafür bei Weitem bewegender präsentiert sich das Judenviertel: enge Gassen, schmale Trottoirs, Graffitie-Kunst, viele Menschen, Bars, Imbissbuden, Restaurants, Kaffeehäuser, Bierwerbung, Denk- und Mahnmale, die an eine düstere Vergangenheit erinnern. Optisch mutet das Viertel ein bisschen wie der VII. Wiener Gemeindebezirk an, nur mit anderem kulturellen Hintergrund. Bereits am Beginn der Dob utca komme ich am Carl Lutz Memorial vorbei, dessen Geschichte mich – wie so vieles hier – besonders berührt.
Carl Lutz Memorial in der Dob utca
Carl Lutz Memorial, Budapest
Schnell könnte die Skulptur im ehemaligen Budapester Ghetto unbemerkt bleiben, denn sie befindet sich an einer versetzten Hausmauer. Wenn ihr von der Karoly körút in die Dob Street einbiegt, befindet sich das Memorial auf der rechten Seite. Von der anderen Richtung kommend, muss man sich auf Höhe Nr. 12 umdrehen, um nicht einfach daran vorbeizulaufen.
Das Denkmal wurde zu Ehren des Schweizer Diplomaten Carl Lutz errichtet, der sich während des Holocausts für die Rettung Tausender Juden in Budapest eingesetzt hatte und so die Hälfte der jüdischen Stadtbevölkerung vor der Deportation durch die Nationalsozialisten bewahren konnte. Ein paar Meter weiter bahnt sich ein großer Themenwechsel an.
Gozsdu udvar, Dob Straße 16e und Király Straße 13
Gozsdu Udvar Budapest
Dort befindet sich einer der Eingänge zum Gozsdu-Hof (Gozsdu udvar). Ein spannender Ort im Herzen der Elisabethstadt, an dem vor allem Entertainment auf der Tages- und Nachordnung steht. Der auffällig geschmückte Torbogen und die laute Musik locken mich hinein. An der Decke hängen Weihnachtssterne und rot-weiße Deko-Elemente in Lakritzstangenoptik. Nennen wir es Kitsch vom Feinsten. Im Inneren warten Boutiquen, jede Mange Bars, Galerien und Food-Tempel auf die Besucher – mal mehr, mal weniger schick. Unter anderem findet ihr hier Jamie Oliver´s Diner sowie den Cat-Club, falls ihr die Nacht zum Tag machen wollen.
Gozsdu Hof Budapest, Jamie Oliver diner´s, The Cat Club
Natürlich liegt auch diesem Durchgang eine spannende Geschichte zugrunde. Die Gozsdu udvar besteht eigentlich aus mehreren aneinander gereihten Innenhöfen, die ursprünglich zu Mietshäusern aus der Gründerzeit gehörten. Damals wurden sie von Bewohnern genutzt, aber auch von umliegenden Betrieben als Werkstätten. Im 2. Weltkrieg zählte der Komplex dann zum jüdischen Ghetto. In den Jahren 2002 bis 2009 kam es zur Umgestaltung und der Gozsdu Hof entwickelte sich rasch zum Unterhaltungs- und Kulturzentrum im ohnehin schon angesagten Judenviertel Budapests. Neben den fixen Einrichtungen finden hier Feste, Konzerte sowie regelmäßige Flohmärkte statt.
Adresse: Gozsdu udvar, Király Straße 13 und Dob Straße 16e, 7. Bezirk, Pest
Gozsdu udvar -> Schirm Passage in Budapest
Ruinenbars – gelebte Nachhaltigkeit
Im Umfeld des Gozsdu udvar findest du zahlreiche Ruinenbars. Die in ursprünglich verlassenen Gebäuden entstandenen Lokale sind typisch für den VII. Bezirk. Graffities zieren die Wände, Möbel werden vom Sperrmüll geholt und Pflanzen runden das individuelle Ambiente ab. So wurden die Ruinenbars quasi aus der Not heraus zu Projekten gelebter Nachhaltigkeit.
Adressen: Die älteste Ruinenbar in Budapest ist die Szimpla Kert in der Kazinczy u. 14th, 7. Bezirk, Pest Webseite: https://szimpla.eu
Ruinenbars könnt ihr aber überall im VII. Bezirk entdecken, so auch in der Dob utca. Einfach mit offenen Augen durch die Gassen marschieren und reingehen, wo es euch gefällt.
Sasz Chevra Synagoge in der Kazinczy Street
Synagoge in der Kazinczy utca
Ein paar Häuser weiter biege ich von der Dob utca rechts in die Kazinczy utca ein, wo ich per Zufall eine der zahlreichen Synagogen im VII. entdecke (Kazinczy utca 29-31). Laut meiner späteren Recherche wurde sie 1912/13 errichtet und ist ein wahres Jugendstil-Juwel. Sie gehört der ungarisch orthodox jüdischen Gemeinde an und ist täglich öffentlich zugänglich, außer an religiösen Feiertagen.
Eine Touristengruppe steht vor dem Bauwerk und ich schnappe auf, wie der Guide seinen Leuten erzählt, dass sich ganz in der Nähe die Große Synagoge befindet. Wenn das mal nicht ein Wink des Schicksals ist – schnell Google Maps befragt und nichts wie hin.
Große Synagoge (nagy zsinagóga) in der Dohány utca (deutsch ->Tabakstraße)
Große Synagoge (Nagy zsinagóga)
Über dieKazinczy utca geht es rechts in die Wesselényi utca, wo schon bald der 3-teilige Baukomplex der Großen Synagoge beginnt. Vorbei am Tempel der Helden und dem jüdischen Museum (Zsidó Múzeum), ermöglichen riesige Rundbögen entlang der Seitenmauern ein paar Blicke in den Innenhof der Synagoge, wo sich unter anderem ein Friedhof, Gedenktafeln und anmutig arrangierte Pflanzen befinden. Wer mehr sehen und erfahren möchte, bucht eine Führung.
-> Sidestep 1: Die Pläne für das Bauwerk stammen vom Wiener Architekten Ludwig Förster, wodurch sich Ähnlichkeiten mit der zeitgleich entstandenen Synagoge in Wien-Leopoldstadt erklären. Wenn gleich diese bei Weitem kleiner ist als die große Schwester in Budapest.
Eckdaten zur großen Synagoge in Budapest:
errichtet von 1854 – 1859 im maurischen Stil
Platz für rund 3000 Gläubige
1.200 Quadratmeter Grundfläche
44 Meter hohe Zwiebeltürme
rote Backsteinfassade mit kunstvoll gestalteten orientalischen Motiven
Jüdisches Museum am Geländer der Großen Synagoge in Budapest
-> Sidestep 2: Dort, wo heute das jüdische Museum steht, war früher das Geburtshaus des Schriftstellers Theodor Herzl (1860-1904), der als Begründer der zionistischen Bewegung und Wegbereiter des Staates Israel gesehen wird.
Historischer Hintergrund zum Judenviertel in Budapest
Das Judenviertel liegt im VII. Bezirk, der seit Februar 1882 Erzsébetváros (deutsch -> Elisabethstadt) heißt. Benannt wurde er nach Elisabeth von Wittelsbach, der Gemahlin des ungarischen Königs Franz Joseph I.. Bald wurde die Elisabethstadt zum Zentrum der jüdischen Gemeinde in Budapest, die viel zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Donaumetropole beigetragen hat.
Während des Aufschwunges im 19. Jahrhundert wurde die bis heute größte Synagoge Europas in der Dohánystraße erreichtet.
Während des 2. Weltkrieges wurde in der Elisabethstadt ein Ghetto errichtet, indem Tausende Juden eingesperrt wurden.
Gegen Ende Januar 1945 wurde das Ghetto in Pest befreit.
Heute zählt das jüdische Viertel in Budapest mit seiner Individualität zu einem der angesagtesten der Stadt.
Mein persönliches Fazit zur Elisabethstadt in Budapest
Kontrastreich, spannend und belebt. Wer sich darauf einlässt, begegnet im kunterbunten Jetzt der bewegenden Geschichte, umgeben von maroden Jugendstil-Fassaden, modernem Vintage-Charme und hippen Lokalen mit Angeboten aus aller Herren Länder. Bei jedem Schritt steigt der Eindruck, dass die Menschen hier mit, aber nicht in der Vergangenheit leben. Umso bedenklicher mutet es an, dass bei der aktuellen politischen Lage Ungarns der Eindruck entsteht, dass nicht jeder aus der Geschichte gelernt hat.
Ihr habt wenig Zeit und möchtet das Beste aus eurem Spaziergang durchs jüdische Viertel in Budapest rausholen? Dann lies unbedingt weiter!
So könnte euer perfekter Tag im VII. Budapester Bezirk aussehen
Vintage Garden Budapest
Das Wichtigste bei Kurzreisen zuerst: Macht euch keinen Stress! Es ist unmöglich alles an einem Wochenende oder einen Tag zu sehen und das ist auch gar nicht notwendig. Verschafft euch einen Überblick, indem ihr durch die Straßen und Gassen flaniert und hört auf eure innere Stimme. Wenn ihr etwas genauer erkunden wollt und die Zeit fehlt, ist das ein guter Grund wieder zu kommen. Aber wie könnte nun ein perfekter Tag im jüdischen Viertel von Budapest aussehen?
Entspanntes Frühstück im Vintage Garden (Dob utca 21, Budapest 1074 Ungarn)
Führung in der Großen Synagoge und Besuch des jüdischen Museums
Spaziergang durch die Gassen des Judenviertel, wobei du immer mehr in die Kultur eintauchst und an jeder Menge Sehenswürdigkeiten vorbeikommst
Zwischendurch in ein Cafe oder eine Ruinenbar
Abendessen in Jamie Oliver´s Diner
Vielleicht gibt es im Godszu Hof auch ein Konzert oder eine Veranstaltung, die du einplanen kannst
Du möchtest bei deinem Städtetrip mehr über Budapest erfahren? Dann bietet sich – neben zahlreichen anderen Angeboten – eine kostenlose Stadtführung an -> www.freetour.com/budapest.
Adressen:
Karl Lutz Memorial, Dob u. 12, Budapest 1072
Sasz Chevra Synagoge, Kazinczy utca 29-31, Budapest 1075
Große Synagoge (nagy zsinagóga), Dohány utca 2, Budapest 1074
Gozsdu udvar, Király Straße 13 und Dob Straße 16e,